Nach einer erneuten Zwangspause, in der für rund neun Monate kein Ball im österreichischen Fußball-Unterhaus mehr rollen durfte, wurde am gestrigen Abend der Auftakt zu einer neuen Meisterschaftssaison in der Landesliga West geschafft. Am gestrigen Nachmittag kam es im Zuge der ersten Runde zum Duell zwischen dem SV Gmundner Milch und der Union Handy Shop Esternberg. Während die Mannschaft vom Traunsee unter anderem mit Raphael Hofstätter, Niklas Köbl (vom SV Bad Ischl) oder Bernd Schrattenecker (vom SV Micheldorf) mächtig Qualität an Bord geholt hat, schenkte man in Esternberg weitestgehend den bewährten Spielern das Vertrauen und beschränkte sich lediglich auf punktuelle Verstärkungen. Im heutigen Aufeinandertreffen wurden letztlich zwischen den beiden Teams die Punkte geteilt – 1:1 das Endergebnis.
Dabei waren es vor einer beeindruckenden Kulisse – über 400 Zuseher mitumfassend – die Gastgeber, die von Beginn an mächtig aufs Gaspedal drückten. Mit hohem Tempofußball wusste man den Kontrahenten in den ersten Minuten tief in deren Hälfte zu drücken. Die Traunseestädter, die in dieser frühen Phase der Partie noch kaum Luft zum Atmen bekommen haben, wurden bereits nach fünf Minuten mit einem Rückstand konfrontiert: Nach einem Vorstoß über die rechte Seite kam das runde Leder via präzisen Stanglpass scharf zur Mitte, wo Roland Krivec die nicht optimale Zuordnung der Gäste-Abwehr nützte und eiskalt zum 1:0 einschoss. Auch in weiterer Folge hatten die Chokchev-Schützlinge ihre Schwierigkeiten und Mühen, Zugriff auf die Partie zu finden. Schlichtweg zu wenig Laufbereitschaft, zu wenig Intensität konnte von den – mit Blick auf das Titelrennen – doch ambitionierten Traunsee-Kickern auf den Platz gebracht werden. So ging es mit einer knappen Führung der Gastgeber in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich den zahlreichen Zuschauern ein gänzlich anderes Spielgeschehen: Die Gmundner kamen mit deutlich mehr Aktivität und Spielfreude aus der Halbzeit – Attribute, die in Durchgang eins noch weitgehend nicht in Erscheinung getreten sind. Dies sollte sich umgehend auch in der Chancenverteilung niederschlagen, kamen die Gäste doch nun in deutlich höherer Frequenz vor das gegnerische Gehäuse. Nachdem bereits mehrfach die letzte Konsequenz im Abschluss und die Latte den nun in der Luft liegenden Ausgleich verhinderten, machte es Miroslav Antonov in Minute 68 besser, weil genauer: Ideal in Szene gesetzt blieb erwähnter Akteur vor dem Tor eiskalt und schoss zum nicht unverdienten Ausgleich ein. In weiterer Folge war es ein offenes Kräftemessen, das schlussendlich keinen Sieger mehr hervorbringen sollte – Esternberg und Gmunden teilten zum Auftakt die Punkte.
Wolfgang Wagner, Sektionsleiter SV Gmundner Milch:
„Die erste Halbzeit haben wir völlig verschlafen, die Pausenführung für Esternberg ging völlig in Ordnung. Nach der Pause haben wir uns aber von einer viel besseren Seite gezeigt und viel mehr Chancen erspielt. Eventuell hätten wir die Partie auch noch ganz drehen können. Unter dem Strich ist das Remis aber wohl gerecht.“
SV Gmunden: Raphael Hofstätter (RM), Momo Vukmir (IV)
Union Esternberg: Roland Krivec (ST)